
Präsenzseminar: Psychische Vielfalt bei Hunden – Zwischen klinischen Störungen, Neurodivergenz und traumasensiblem Handeln
mit Dr. Sandra Foltin
Hinweis: Die Rechnungsstellung über die Seminargebühr erfolgt 4 Wochen vor Seminarbeginn.
Psychische Erkrankungen, Neurodivergenz und traumabedingtes Verhalten gehören zu den herausforderndsten Themen im Hundetraining – und erfordern ein hohes Maß an Fachwissen, Differenzierungsvermögen und Sensibilität im Umgang. In diesem zweitägigen Seminar widmen wir uns ausführlich den Grundlagen psychischer Gesundheit beim Hund sowie dem Konzept eines traumasensiblen, bedürfnisorientierten Umgangs.
Wie lassen sich psychische Erkrankungen wie generalisierte Angst, Zwangsstörungen oder Traumafolgestörungen erkennen und wie können wir sie von medizinisch bedingtem oder erlerntem Verhalten abgrenzen? Es wird aufgezeigt, welche Rolle Genetik, Haltungsbedingungen, Lernerfahrungen und traumatische Erlebnisse in der Entstehung spielen – und wie eine fachlich fundierte Einschätzung gemeinsam mit Tierärzt:innen und Verhaltenstherapeut:innen erfolgen kann.
Ein weiterer Schwerpunkt liegt auf dem Thema Neurodivergenz. Aufbauend auf den Grundlagen der Neurodiversitätsforschung wird der Begriff im Kontext der Hundeverhaltensbiologie reflektiert. Dabei geht es um Besonderheiten in der Reizverarbeitung, um Unterschiede in sozialer Kommunikation, um Bewegungsmuster, die der Selbstregulation dienen können sowie um individuelle Ausprägungen emotionaler Reaktionen und Lernverhalten. Es wird erarbeitet, inwieweit solche Verhaltensweisen Hinweise auf eine neurologisch andersartige Reizverarbeitung sein können – und welche Anforderungen sich daraus für das Training, die Lebensgestaltung und den alltäglichen Umgang ergeben - aber auch für die tierärztliche Betrachtung hinsichtlich des Einsatzes von Medikation.
Wir widmen uns außerdem fokussiert dem traumasensiblen Umgang mit betroffenen Hunden: Wie lassen sich akute und komplexe Traumata erkennen? Wie sehen "typische" Ausdrucksformen wie Dissoziation, Freezing oder erhöhte Grundanspannung aus? Und wie kann retraumatisierender Stress im Alltag und Training vermieden werden? Die Teilnehmenden lernen, wie Sicherheit und Stabilität aufgebaut, Ressourcen gezielt aktiviert und Resilienz gefördert werden können.
Das Seminar verbindet theoretischen Input mit praxisnahen Fallbesprechungen, Übungen zur Verhaltensanalyse und Raum für kollegialen Austausch. Auch die Reflexion eigener Belastungsgrenzen und die Bedeutung von Psychohygiene im professionellen Kontext werden aufgegriffen.
Dieses Seminar richtet sich an Hundetrainer:innen, Verhaltenstherapeut:innen, Tierärzt:innen, Fachpersonen aus der tiergestützten Arbeit und dem Tierschutz sowie an informierte Hundehalter:innen, die ihre Kenntnisse im Bereich psychischer Gesundheit erweitern möchten.
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Preis
Die Teilnahme erfolgt ohne Hund.
inkl. MwSt